Universalität und Individualität

Wie finden diese im Yogakurs zusammen?

Universalität ist etwas Übergeordnetes. Im Yoga gehen wir von einer universalen Gesetzmäßigkeit, einer universalen Wahrheit oder einem universalen Gedanken oder einem universalen Wert aus. Diesen kann ein Mensch ergreifen und jeweils durch aktive Auseinandersetzung verwirklichen. Das Zentrum dieser Bewegung ist die Mitte oder das Herz im Menschen. So wirkt der universale Gedanke von außen nach Innen und erschafft sich im Herzen einen Mittelpunkt.

Würden wir das in einer geometrischen Figur darstellen, könnte man einen Kreis mit einem dazugehörigen Mittelpunkt wählen.

Der universale Gedanke wird vom Menschen gedacht und dann Kraft seines Bewusstseins in der Sphäre um ihn herum aufrechterhalten. Von außen wirkt dann der gedachte Gedanke auf den Menschen zurück und bildet mit dem Inhalt das Herzzentrum des Menschen aus. Dazu benötigt der Denkende ein spannkräftiges Bewusstsein, das den Gedanken über längere Zeit aufrechterhält.

Würde der Gedanke nicht vom Menschen gedacht werden, würde er nicht exitieren. Würde der Gedanke nicht ausdauernd gedacht werden, könnte er nicht auf das Herzzentrum des Menschen wirken. Bzw. könnte man auch sagen, er könnte nicht zur Mitte des Menschen werden.

Nimmt der Übende den Gedanken nur für sein eigenes energetische Wohlbefinden, so findet eine Mißbrauch des Gedankens und seiner aufbauenden Kräfte statt. Der Mittelpunkt verdrängt die Kreisform. Wir der Gedanke nicht gedacht, entsteht kein Mittelpunkt.

Wird der Gedanke gedacht, erwägt, bewegt und verinnerlicht und dann wieder zu anderen Menschen fortgetragen, dann fließen dem Gedanken von diesem tätigen Menschen aufbauende Kräfte zu, die wieder auf diesen Menschen und dessen Umgebung ausstrahlen.

Denken wir an menschliche Begegnungen, könnten Kreis und Punkt aber auch andere Bezeichnungen oder Zuordnungen bekommen.

Im Yogakurs

Am Beispiel eines Yogakurses wäre es so, daß dort verschiedene Individualitäten, die Teilnehmer des Kurses, teilnehmen, und gleichzeitig ist der Kurs doch eine Einheit und Gesamtheit.

Beidem muss der Yogalehrer wie der Teilnehmer gerecht werden. Aus Sicht des Yogalehrers gibt es ein gemeinsames Kursziel, das erreicht werden sollte. Ein Beispiel für ein Kursziel wäre, dass jeder von dort wo er steht, Fortschritte tätigen kann.

So wird nicht der Schwächste in den Mittelpunkt gestellt, sondern jeder geht von seinen Möglichkeiten aus voran. Die Übungen werden so aufgebaut, dass der Schwächste, wie der Stärkste davon profitieren können. Der Schwächste, der sonst leicht im Mittelpunkt steht, ist damit viel freier und kann entsprechend seiner Möglichkeiten erste Fortschritte erzielen.

Solange der Mensch auf seine Schwächen reduziert wird, fällt er zurück auf sich selbst. Sieht er Perspektiven wird er freier.

Das Kursziel „jeder findet seinen Fortschritt“ ist die Universalität, diese verbindet die einzelnen individuellen Kursteilnehmer.

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