Kommunikation und Würde

In der Reihe über die Würde ist es wichtig, dass der Mensch eine austrahlende Würde entwickeln kann und wie er diese entwickelt. So stellt sich die Frage: „Wie kann die Würde des Menschen sich in den verschiedenen Lebensbereichen zeigen? Wie kann die Würde vom Menschen entwickelt werden?“ Dieser Artikel ist von Irmgard Lindner geschrieben, die auch Yoga-lehrerin ist. Er hat mir gefallen, da er sehr lebenspraktisch ist. Ich freue mich, ihn mit der freundlichen Genehmigung der Autorin in dem Zusammenhang mit der Würde und menschlichen Entwicklung in der Kommunikation hier posten zu dürfen.

Über den Mut, die Kommunikation konstruktiv zu gestalten

Die Kommunikation ist für mich ein sehr wertvolles, beziehungs- und kulturschaffendes Instrument, denn sie trägt große Gestaltungsmöglichkeiten in sich und verbindet die Menschen.

Als geistbegabte Menschen suchen wir beständig nach neuen Ideen, um unser Leben, wie auch die Kultur weiterzuentwickeln. Gerade aber in den vertrauten und langjährigen Beziehungsverhältnissen zu den Mitmenschen erlebe ich oftmals eine lähmende Stagnation. Wo bleiben die Ideen zu einer neuen, lebendigeren und weiterführenden Begegnungskultur? Es gibt immer wieder Menschen die bedeutungsvolle Kulturimpulse gegeben haben. Von Heinz Grill war für mich folgende Aussage inspirierend:  

… Zwei Menschen begegnen sich und sie sollen sich in der Zukunft so begegnen, dass sie einander stärken. … so soll weder Unterwürfigkeit, noch Macht, weder eine Hybris, noch eine Selbstaufgabe diese Begegnung leiten, sondern das Verantwortungsgefühl, das zur heilsamen Klarheit führt und das Menschen wieder zu einer Mitte, zu einem Thema, … zu einem Sachbezug oder zu einer angemessenen Klärung führt. Das soll das wesentlichste Zeichen einer zukünftigen Gemeinschaft sein.“

Heinz Grill im Buch: Initiatorische Schulung in Arco, Artikel „Das Werden einer neuen Kultur“, Seite 125/126

Als ich diese Vision von Heinz Grill zum ersten mal gelesen hatte, bemerkte ich eine innere Freude über diese Idee und die Möglichkeiten, die sie eröffnet. Gleichzeitig entflammte in mir ein starkes Bedürfnis, diese Gedanken im persönlichen Leben umzusetzen.

Seitdem sind nun einige Jahre vergangen und diese Idee, die mir immer mehr zum Ideal wurde, begleitet mich im Alltag und auch in meiner Arbeit. Es wurde mir zunehmend bewusst, dass ich selbst einen großen Anteil an Verantwortung habe, wie sich Begegnungen und Gespräche entwickeln. Mir wurde es immer wichtiger, dass ich bei Begegnungen und im gemeinsamen Austausch mit Freunden aus den gewohnten Strukturen heraustrete und neue sinngebende Impulse für die gemeinsame Zeit setze.

Meine bisherigen Erfahrungen in dieser Hinsicht zeigen, dass vorbereitende Überlegungen günstig sind, um über das rein informative, alltägliche oder banale Gespräch hinauswachsen zu können. Ich überlege deswegen schon vorher: Wie war das letzte Treffen? Welches Thema würde uns neue Eindrücke eröffnen und wäre damit weiterführend für alle? Damit beginne ich, den Begegnungen einen selbstgewählten und bewussteren Verlauf zu geben. Im Idealfall steht das Thema in der Mitte der Aufmerksamkeit und eröffnet interessante Blickwinkel für alle Beteiligten, so dass die alltäglichen Sorgen und auch manche persönliche Verstimmung in den Hintergrund rücken kann.

Das schönste Lob für mich ist, wenn ich dann von einer Freundin höre: „ … Das war jetzt wirklich interessant und belebend! So hab ich das noch nie gesehen! Wann treffen wir uns wieder? …“

Mein Fazit: Indem wir den Mut fassen, unsere Mitmenschen in ihrem Sein wahrzunehmen, weiterhin ein sinnvolles Gesprächsthema einbringen und darauf achten, dass die gewohnten Umgangsformen zurückweichen, eröffnet sich im gemeinsamen Dialog ein neuer freierer Begegnungsraum und damit auch eine Weiterentwicklung für alle Beteiligten. Das ist für mich „des Menschen würdig“.

Habe ich Dein Interesse für diese Form der stärkenden Kommunikation geweckt?

Du kannst gerne mal in meinem Online-Gesprächskreis ‚reinschnuppern.

Meine Mail-Adresse: irmgard.lindner@online.de

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