Aus einer medizinischen Sicht, aus einer naturheilkundlichen Sicht und aus der Sicht des Yogas ergeben sich verschiedene Ansätze.Während die gegenwärtige medizinische Sicht, die Materie in den Mittelpunkt stellt, bietet der Yoga mit dem Wissen über die feineren aufsteigenden Kräfte nochmals einen anderen Ansatz. Die verschiedenen Wege können sich ergänzen.
A) Was sind Stauungen?
Im Gewebe sammelt sich Wasser an, das nicht mehr bewegt ist. Der Bereich ist nicht mehr durchlichtet. Es ist wie in einem Sumpf, wo alles versackt. Es ist nicht wie ein heller fröhlicher Bach, der durch eine Wiese fließt und in dem fröhlich die Fische schwimmen und das Licht bis zum Grunde scheint. Sondern eher wie ein stehendes Gewässer, in dem langsam die schwereren Teile nach unten sinken und das Wasser nicht mehr sauber erscheint, es wird morastig und mit der Zeit sumpfig. Die Körperbereiche sind nicht mehr belebt und durchlichtet. Sie entgleiten immer mehr unserem Bewusstsein. Mit der Zeit lagern sich im Zwischengewebe Schlacken ab. Die Frage stellt sich damit, wie können wir diesen Bereich der Beine wieder beleben, durchlichten und aktivieren.
Das Bewusstsein sollte wieder mehr zum Eingreifen gebracht werden: Gerade bei gestauten Beinen spüren wir, dass die Empfindungen an der Haut dumpfer werden und die feine Berührungsempfin-dung nachlässt. Ein feineres Empfinden an der Haut könnte wieder beleben und die aufwärtsflie-ßenden Kräfte in den Beinen aktivieren. Die gestauten Beine wirken dumpfer und auch bis ins Innere hinein lebloser. Spannung und Entspannung, das bewusste Bewegen der Beine durch die Luft, aktiver Stand, aktives Strecken, dynamisches Bewegen, bringen uns der feinen ätherischen inneren, aufstrebenden Bewegung in den Beinen näher.
Der Weg von gestauten, beschwerten Beinen, zu leichteren, entstauten und schlanken, schmalen Beinen.
Diese Übungen werden bei einmaliger Ausführung nicht gleich zum Erfolg führen. Wenn wir aber nach ein bis zwei Wochen mit täglichem Üben langsam lernen die Grundlagen der Entspannung, der Leichtigkeit und der Sammlung, sowie der inneren Ruhe bei gleichzeitiger Offenheit mehr und mehr in unser tägliches Leben einzuführen, wird der Erfolg sicher sein.
Übungen
Bei allen Übungen ist es wichtig, dass die Wahrnehmung des Körpers oder bestimmter Körperbereiche von geeigneten Vorstellungsbildern zu den Übungen begleitet werden. Damit wird das Üben leichter, die Beobachtung gegenüber dem Körper ist freier und in der Folge fühlt sich der gesamte Körper freier an. Der Atem fließt in einem leichten freien Rhythmus wodurch sich Stauungen besser lösen können.
Der leichte Atem
eine leichte Bewegung, der Oberkörper bleibt leicht. Die Vorstellung der Leichtigkeit (Feder) führt zur Leichtigkeit. Die Atmung strömt schwerelos ein und die Arme steigen wie getragen mit großer Leichtigkeit nach oben. Die Atmung strömt schwerelos aus während die Arme leicht mit gelösten Schultern nach unten geführt werden.
Die Leichtigkeit des Oberkörpers kommt durch das Lösen von Spannungen.Es lässt die aufsteigenden Kräfte leichter nach oben fließen. Somit kann das Blut in den Venen und die Lymphe ind den Lymphbahnen leichter nach oben aufsteigen. Die Atmung kann ohne Zwang leichter und freier fließen.
Die Sammlung im Kreuzbein:
Die aufstrebenden Kräfte aus dem Beinen, sammeln sich durch die Beinaktivität und die Vorstellungskraft im Bereich des Kreuzbeines und Unterbauches. Dadurch wird der Oberkörper leichter.
Bei der ersten Übung wird ein Bein zur Seite gestellt und zum Becken hin angezogen. Bei der zweiten Übung gibt der Arm die Richtung vor, die das Bein nachahmt. Bei der Dritten Übung bleibt der Körper leicht, er wird nach vorne gebeugt, die Beine streben nach oben.
Die Bewegungsrichtung der feineren Kräfte, regt Blut und Lymphe an, nach oben aufzusteigen.
Diese Übungen sind auch zur Unterstützung der Leber. Denn diese will das wässrige Elemt auch über die Eiweißbildung im Körper organisieren. Leber und Lymphe stehen über das wässrige Element und die Menge der Lymphflüssigkeit in einer engen Verbindung.
Je besser die aufstrebenden Kräfte in den Beinen angeregt werden, umso leichter steigt das Blut aus den Venen und der Lymphe nach oben.
Die Mitte
E s soll zu einem Erleben der Ruhe bei gleichzeitiger Offenheit im Brustkorbbereich kommen.
Auf einem Bein stehend, führt man die Arme erst nach außen und sammelt sich dann in der Mitte. Die Daumen liegen am Brustbein auf. Die Augen bleiben offen und wach, der Schultergürtel möglichst entspannt.
Hier ist das Herz und die Herzgesundheit, sowie die Belebung des gesamten Brustraumes angesprochen.
Die Gliederung
Eine Anhebung des Brutskorbes kann zu einer Empfindung der Weite durch einen weit und frei fließenden Atem und einem ausgedehntem Oberkörper führen.
Der Brustkorb sollte sich weit nach oben entfalten können. Ein Hilfepunkt ist der untere Rippenbogen.
Ein Fuß wird stabil mit aktivem Fußgewölbe auf den Boden nach vorne aufgesetzt. Der Schultergürtel bleibt leicht, ein Arm wird nach oben angehoben. Dadurch wird der Brustdorb nach oben angehoben und kann gezielt und dynamisch ausgedehnt werden. Dies wird durch eine zusätzliche aktive Anhebung des Brustkorbes unterstützt.
Diese Übung ist auch mit beiden Armen möglich. Dabei muss vermehrt auf die Entspannung des Schultergürtels geachtet werden
Die Weite
Oben leicht, die Beine stabil, die Mitte ausgedehnt.
Weit dehnt sich der Übende zur Seite hinaus und bleibt
in der Leichtigkeit des Oberkörpers,
im festen stabilen Stand,
in der aktiven, dynamischen Ausdehnung zur Seite
Beide Weiteübungen dehnen die Muskulatur des Zwerchfells und befreien von den Spannungen der Atemmuskulatur.
Allgemeine Gedanken zu den Übungen
Diese Gedanken können auf andere Übungen übertragen werden.
Herz, Leber und Niere sind eng mit dem Zwerchfell verbungen. Dadurch wirkt die Atmung förderlich oder aber im negativen Sinne verspannend auf diese Organe. Ein leichter, freier und weiter Atem wird immer zu einer gesundheitlichen Förderleistung beitragen.
In Bezug auf Stauungen in den Beinen kommt dem Leichtwerden des Oberkörpers und dem weiten und freien Atem eine besondere Bedeutung zu. Je leichter und entspannter der obere Bereich ist, desto weniger Stauungen gibt es im unteren Bereich. Es können das venöse Blut und die Lymphflüssigkeit leichter nach oben abfließen.
Je besser die aufstrebenden Kräfte in den Beinen angeregt werden, umso leichter steigt das Blut aus den Venen und der Lymphe nach oben.
Viel Freude und Erfolg beim Üben wünscht Friederike