Folgende Fragen sollen durch den Text leiten:
- Was genau bedeutet das?
- Wie sieht die Umsetzung aus?
- Was ist die Gefahr einer zu langen Vorstellungszeit.
- Welche förderlichen Einflüsse können dadurch für den Übenden entstehen?
- Was genau bedeutet das?
Eine klare und richtige Vorstellung, geschieht im Denken. Dies bringt eine Art Unabhängigkeit von den gebundenen Teilen im Menschen. Die gebundenen Teile können emotionale Bindungen sein.
Eine Vorstellung über etwas, was ich ausführen möchte, verliert ihre Kraft, wenn sie nicht zeitnah in eine Umsetzung kommt. Darum bedeutet eine „geeignete Zeit“, häufig eine recht zügige Umsetzung von der gelungenen Vorstellung zur Tat.
- 2. Wie sieht die Umsetzung aus?
Eine gut gewählte Vorstellung sollte eine Richtigkeit haben. Im Yoga setzen wir mit unseren Vorstellungen an universalen Gesetzmäßigkeiten an. Wir erbauen vor der Ausführung einer Yogastellung (Asana) eine gedankliche Vorstellung. Dann wird die Vorstellung vom Übenden umgesetzt.
Ein Beispiel für eine universale Vorstellung wäre diese: „Der äußere Raum hat eine Weite und diese korrespondiert mit dem Körperraum auf Zwerchfellhöhe, dem sogenannten 3. Cakra oder 3. Zentrum. So kann die Weite von außen empfangen werden, der Mensch kann aber auch aus dieser Region sich weit in den Raum hineindehnen“.
- 3. Was ist die Gefahr einer zu langen Vorstellungszeit.
Die Gefahr einer zu langen Vorstellungszeit ist, dass der Mensch seine Dynamik im Bewusstsein verliert und er wieder in seine angelegten Bindungen zurückfällt. Er kann in der Vorstellung schwelgen, damit bindet er sich auf ein unfreies Potential in sich selbst zurück. Seine Schöpferkräfte werden reduziert, er kann keine Kräfte erbauen und damit schwächt sich die Gesundheit herab.
- 4. Welche förderlichen Einflüsse können dadurch für den Übenden entstehen?
Als erstes ist die Spannkraft im Bewusstsein zu nennen. Indem aus dem Gedanken die unmittelbare Tat erfolgt, bleibt das Bewusstsein frei von emotionalen Bindungen. Dieses wirkt sich dynamisierend auf den Körper aus. Der Übende arbeitet konkret von der Vorstellung ausgehend an der Übung. Das Bewusstsein ist so losgelöst von den Bindungen und in freier Verfügbarkeit. Der universale Gedanke kann, wie eine von außen einstrahlende Sonne seine Eigenkraft entfalten.
Welche gesundheitlichen Wirkungen ergeben sich aus diesem Tatbestand. Indem der Mensch unmittelbarer ansetzt und nicht in emotionalen Zuständen verbleibt, strafft sich sein Bewusstsein und der Körper. Dieser wird im gesamten spannkräftiger und kann schneller reagieren. Gerade auch für das depressive Gemüt ist das Wirkungsvoll, da es nicht in die feststehenden belastenden Gedankenmuster zurückfallen kann.
Dies war ein Inhalt der während der Yogalehrerfortbildung mit Heinz Grill vom 2.- 6.11.2022 bearbeitet wurde.